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KOLUMBA :: Ausstellungen :: 1998 Kabakov Pane u.a.
10. April bis 5. Juli 1998
Kabakov, Pane, u.a.
Wiederbegegnung mit Unbekanntem – Teil 11
Das Ausstellungsjahr 1998 steht ganz im Zeichen von illustrierten Büchern und Bildgeschichten. Bevor wir ab August mit den Hauptwerken der Kölner Dombibliothek eine umfassende Vorstellung von Glaube und Wissen im Mittelalter vermitteln wollen, möchten wir Sie einladen, sich in den seltsamen Bildgeschichten von Ilya Kabakov zu verfangen. Der durch seine Rauminstallationen weltweit berühmt gewordene russische Künstler hat in den vergangenen Jahren zehn Faksimile-Alben ediert, in denen er – detailliert gezeichnet und humorvoll erzählt – zehn unterschiedliche Charaktere vorstellt. Da ist die Geschichte von Komarov, der der Welt entflieht, oder die vom Verzierer Malygin, der Angst hat, in die Mitte eines Raumes zu gehen; Kabakov berichtet von Surikov, der darunter leidet, daß er immer nur ein ganz kleines Stück vom Leben erkennen kann, und vom im Schrank sitzenden Primakov, der sich ausmalt, wie es wäre, wenn … Irgendwie erscheinen uns die Gestalten vertraut. Vielleicht weil sie unser aller Fragen stellen? – Von Melancholie und von der Sehnsucht nach etwas Verlorenem bestimmt sind auch die fünfzehn Fototableaus, mit denen Gina Pane 1973 ihre Performance »Azione sentimentale« dokumentiert hat. In dieser »sentimentalen Handlung« oder »melancholischen Aktion« umkreist sie die Gefühle zwischen zwei Frauen und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Das in sich gekehrte Spiel der Künstlerin handelt von der Verletzlichkeit und von der Nähe des Todes, vom damit verbundenen Verlust, aber auch vom Weiterleben der Empfindung.