Oktober 2004 bis Ende Januar 2005
Monika Bartholomé »innen ist außen ist innen«
Sterne für Kolumba – Teil 7
»innen ist außen ist innen« diese Aussage trifft ins Zentrum des Werkes von Monika Bartholomé. Ihre Arbeit als Zeichnerin folgt der Kraft der Vorstellung, der sie mit der größten Unmittelbarkeit des Mediums Ausdruck geben möchte. Die Bewegung der Hand führt die Zeichnung nicht aus, sie ist die Zeichnung selbst; eine Erkenntnis, die Picasso sehr einfach beschrieben hat:»Die Ideen sind nur Ausgangspunkte. Um zu wissen, was man zeichnen will, muß man damit anfangen." Menschen, Dinge und Räume sind die Sujets ihrer Werke, ihr Verhältnis zueinander darin in permanenter Befragung. Ihr Anliegen ist die sichtbare Verknüpfung aller Ebenen, mit denen wir Wirklichkeit schaffen: Erfahrung, Erinnerung und Einbildung. »innen ist außen ist innen« ist auch der Titel unseres dritten »Werkbuches", das parallel zur Ausstellung erscheint. Wie in den beiden vorausgegangenen Büchern veröffentlichen wir darin einen monographischen Schwerpunkt der Sammlung, zum dem auch in diesem Fall die Hauptwerke der Künstlerin zählen. Mit der »Hundeserie« ist eine der zusammenhängenden Blattfolgen vollständig reproduziert, deren sparsame Bleistiftstriche humorvoll die stetige Verwandlung der Gegenstände und Situationen betreiben. Räumlichkeit zu erproben und die Möglichkeit, bestehende Konstellationen – etwa zwischen Figur und Ornament, Farbfläche und Linie, Ruhe und Bewegung – verändern zu können, kennzeichnet auch die ausgestellten »Schiebekästen«, deren bis zu fünf »Kulissen« sich von Hand bewegen lassen. Eine Schlüsselstellung zum Werkverständnis besitzt die 185 Rahmen umfassende Arbeit »kosmos personalis«. Sie zeigt Zeichnungen, Fotografien, Fundstücke und Texte, die im Buch in Entsprechung zur vorgesehenen Wandinstallation abgebildet sind. Schon in einer Werkgruppe von 1982 findet sich das malerische Hell-Dunkel der ausgestellten Pinselzeichnungen zu »Vorhängen« und »Köpfen«, doch mit der Leichtigkeit der Bewegungsspuren und den fein nuancierten Grauwerten dieser Lichträume erweitert Monika Barthololmé ihr bisheriges Terrain.
(Werkbuch Monika Bartholomé)