Kolumba
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15. September 2024 – 14.  August 2025
Artist at Work

»Ich spinne mich ganz ein in den großen Wunderkasten, den man die Welt nennt und hole mir die großen Formen herein in meinen eigenen Kasten.« So beschreibt der Maler und Zeichner Walter Ophey 1921 seine Arbeitsweise im ersten Heft der Zeitschrift Das Junge Rheinland. Was mag er mit dem »eigenen Kasten« gemeint haben? Seinen Kopf, als den Ort wo alle Wahrnehmung in der Erfahrung von Fühlen und Denken zusammenfließt, seinen Farbkreidekasten oder den Fotoapparat als Box, wenige Jahre vor Erfindung der Kleinbildkamera? Eine Weltaneignung, die zur Äußerung wird, das ist Kunst in den meisten Fällen. Verallgemeinert könnte man sagen: Kunst ist Form gewordenes Spiel mit Inhalten. Sie ist Spiel, weil sie es sich leistet, nicht nach vorgegebenen Kriterien zu funktionieren, sondern ihre jeweils eigenen Regeln aufzustellen. Sie ist Form, weil nur über die Form eine Mitteilbarkeit von Inhalten zu erreichen ist. Um Form zu werden, ist sie auf Material angewiesen. Das kann alles sein, was unseren Sinnen zugänglich ist: Stoffe, Sprache, Klänge, Bewegung, Bilder… Doch bedeutet das keineswegs, dass wir Kunst nur über aktive Arbeit und ein im Wortsinn »begreifbares« Objekt definieren können. »Ohne Faulheit keine Kunst«, schreibt Mladen Stilinović in einem Manifest zur Faulheit, und auch wenn er in der Fotoserie, deren Titel wir als Ausstellungstitel gewählt haben, mit dem Klischee des armen Poeten spielt, gibt es zwischen Hyperaktivität und Müßiggang völlig unterschiedliche künstlerische Arbeitsweisen. Genau davon handelt die neue Inszenierung der eigenen Sammlung, die die Raumwirkung der Architektur besonders betont.

Ausgestellte Werke aus 9 Jahrhunderten, u.a. von: Giampaolo Babetto, Monika Bartholomé, Anna Blume, John Cage, Valeria Fahrenkrog, Robert Filliou, Bill Fontana, Terry Fox, Bettina Gruber, Eric Hattan, Georg Herold, Bethan Huws, Alexej von Jawlensky, Hans Josephsohn, Michael Kalmbach, Frederic Kraul, Leonhard Kern, Konrad Klapheck, Jannis Kounellis, Susanne Kümpel, Konrad Kuyn, Stefan Lochner, August Macke, Marcel Odenbach, Walter Ophey, Norbert Prangenberg, Inge Schmidt, Richard Serra, Mladen Stilinović, Paul Thek, Adalbert Trillhaase, Manos Tsangaris, Andor Weininger, Stefan Wewerka, Josef Wolf, René Zäch

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Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

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2024 Für Joseph Marioni
2024 Artist at Work
2023 Wort Schrift Zeichen

2023 Schulen zu Gast X
2022 Beau comme un Buren
2022 Ort & Subjekt

2022 Terry Fox
2021 In die Weite

2021 Geschichten
2021 Photoszene: Hannah Villiger
2020 Tracing Breloh
2020 Kunst und Choreographie

2020 Raimund Girke
2020 Der Ölzwerg
2020 Aufbrüche 89
2020 Robert Klümpen
2020 Heiner Binding
2019 Schulen zu Gast VIII
2019 Ulrich Tillmann
2019 Aufbrüche

2019 Schulen zu Gast VII
2018 Attila Kovács
2018 Vorbereitungsbüro
2018 Doppelseiten C&W
2018 Michael Oppitz
2018 Schulen zu Gast VI
2017 ars vivendi – ars moriendi
2017 Pas de deux

2017 Marek Poliks
2017 Eric Hattan
2017 Büro für ...
2017 Barthel Bruyn
2016 Street Art-Projekt
2016 Kurt Benning
2016 Über das Individuum

2016 Schulen zu Gast IV
2016 Bethan Huws
2015 Shopmovies
2015 Anna & Bernhard Blume
2015 Der rote Faden

2015 Museum für Zeichnung
2015 Birgit Antoni: Kino
2014 Schwindel der Wirklichkeit
2014 playing by heart

2014 Achim Lengerer
2014 Bruno Jakob
2013 zeigen verhüllen verbergen

2013 Eucharistie
2013 Norbert Schwontkowski
2013 Pascal Schwaighofer
2012 Art is Liturgy – Paul Thek

2012 Leiko Ikemura
2012 Kunst-Station St. Peter
2012 Volker Saul
2012 Jaromir Novotny
2011 Birgit Antoni
2011 denken

2011 Philipp Wewerka
2010 Mischa Kuball
2010 Noli me tangere!

2010 Heinrich Küpper
2010 Robert Haiss
2010 Renate Köhler
2010 Georg Baumgarten
2009 Stefan Wewerka
2009 Hinterlassenschaft

2009 Koho Mori-Newton
2009 Hermann Abrell
2008 Heiner Binding
2008 Der Mensch verlässt die Erde

2007 Der unendliche Raum…

2006 Im Garten der Wirklichkeit II
2006 Werner Schriefers
2006 Im Garten der Wirklichkeit I
2005 Schenkung Egner
2005 Leiko Ikemura
2005 Arma Christi
2005 Hans Josephsohn
2005 Die koptischen Textilien
2005 Birgit Antoni
2004 Monika Bartholomé
2004 Max Cole
2003 Reliquienkreuze
2004 Heinrich Küpper
2003 Martin Frommelt
2003 150 Jahre!
2002 Attila Kovács
2002 Herbert Falken
2002 Peter Tollens
2001 ars vivendi
2001 Peter Zumthor
2000 Volumen
2000 walkmen
2000 Die Schenkung Härle
2000 Kinderzeichnungen
2000 Über die Wirklichkeit
1999 Andor Weininger
1999 Joseph Marioni
1999 Andy Warhol
1998 Kunsthalle Baden-Baden
1998 Glaube und Wissen
1998 Stephan Baumkötter
1998 Bernd Ikemann
1998 Kabakov Pane u.a.
1998 Hildegard Domizlaff
1997 Cage Tsangaris u.a.
1997 Richard Serra
1997 Manos Tsangaris
1997 Kunst-Station
1997 Klaus vom Bruch
1997 Über den Ort: Kolumba
1996 Über die Ambivalenz
1996 Chris Newman
1996 Peter Tollens
1996 Wolfgang Laib
1996 Über die Farbe
1995 Frühchristliche Kunst
1995 Mischa Kuball
1995 Palast der Kunst
1995 Horn Falken Michals, u.a.
1995 Monika Bartholomé
1993 Tápies Thek Tuttle u.a.
1992 Vaticana
 
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KOLUMBA :: Ausstellungen :: 2024 Artist at Work

15. September 2024 – 14.  August 2025
Artist at Work

»Ich spinne mich ganz ein in den großen Wunderkasten, den man die Welt nennt und hole mir die großen Formen herein in meinen eigenen Kasten.« So beschreibt der Maler und Zeichner Walter Ophey 1921 seine Arbeitsweise im ersten Heft der Zeitschrift Das Junge Rheinland. Was mag er mit dem »eigenen Kasten« gemeint haben? Seinen Kopf, als den Ort wo alle Wahrnehmung in der Erfahrung von Fühlen und Denken zusammenfließt, seinen Farbkreidekasten oder den Fotoapparat als Box, wenige Jahre vor Erfindung der Kleinbildkamera? Eine Weltaneignung, die zur Äußerung wird, das ist Kunst in den meisten Fällen. Verallgemeinert könnte man sagen: Kunst ist Form gewordenes Spiel mit Inhalten. Sie ist Spiel, weil sie es sich leistet, nicht nach vorgegebenen Kriterien zu funktionieren, sondern ihre jeweils eigenen Regeln aufzustellen. Sie ist Form, weil nur über die Form eine Mitteilbarkeit von Inhalten zu erreichen ist. Um Form zu werden, ist sie auf Material angewiesen. Das kann alles sein, was unseren Sinnen zugänglich ist: Stoffe, Sprache, Klänge, Bewegung, Bilder… Doch bedeutet das keineswegs, dass wir Kunst nur über aktive Arbeit und ein im Wortsinn »begreifbares« Objekt definieren können. »Ohne Faulheit keine Kunst«, schreibt Mladen Stilinović in einem Manifest zur Faulheit, und auch wenn er in der Fotoserie, deren Titel wir als Ausstellungstitel gewählt haben, mit dem Klischee des armen Poeten spielt, gibt es zwischen Hyperaktivität und Müßiggang völlig unterschiedliche künstlerische Arbeitsweisen. Genau davon handelt die neue Inszenierung der eigenen Sammlung, die die Raumwirkung der Architektur besonders betont.

Ausgestellte Werke aus 9 Jahrhunderten, u.a. von: Giampaolo Babetto, Monika Bartholomé, Anna Blume, John Cage, Valeria Fahrenkrog, Robert Filliou, Bill Fontana, Terry Fox, Bettina Gruber, Eric Hattan, Georg Herold, Bethan Huws, Alexej von Jawlensky, Hans Josephsohn, Michael Kalmbach, Frederic Kraul, Leonhard Kern, Konrad Klapheck, Jannis Kounellis, Susanne Kümpel, Konrad Kuyn, Stefan Lochner, August Macke, Marcel Odenbach, Walter Ophey, Norbert Prangenberg, Inge Schmidt, Richard Serra, Mladen Stilinović, Paul Thek, Adalbert Trillhaase, Manos Tsangaris, Andor Weininger, Stefan Wewerka, Josef Wolf, René Zäch